heute kommt das nächste Interview. Diesmal von der wundervollen Autorin und Weltenerschafferin Sophie André.
Zuerst ein paar kurze Infos
Facebookseite: ab zu Facebook
Buch: ab zu Amazon
Rezension: Kommt noch
Frage 1: Diese ist immer, immer gleich. Wie heißt du, wie alt bist du, wann bist du geboren und warum?
Ich
bin Sophie André – zumindest für meine Leser. In zwei Wochen
werde ich 48. Somit bin ich ein 69er Kind, was das ›Warum‹
eigentlich erklären sollte, auch wenn ›Woodstock‹ erst im August
stattfand...
Frage 2: Du
bist Autorin, zumindest habe ich dich dadurch kennen gelernt.
Verdienst du noch irgendwie anders dein Geld?
Ja
klar! Meine Geschichten schreibe ich nicht zum Geldverdienen. Das
bekomme ich für meine Arbeit als Chirurgin in einer großen
Notaufnahme in Sachsen.
Frage 3: Welches deiner Projekte (privat sowie beruflich) liegt dir besonders am Herz?
An
erster Stelle kommen bei mir meine zwei Kinder. Die beiden sehe ich
zwar nicht als Projekte, aber sie sind der Mittelpunkt in meinem
Leben. Daneben liegen mir viele Dinge am Herzen. Das Schreiben kommt
ziemlich weit vorn, aber ich möchte auch beruflich immer Neues
dazulernen. Also verbringe ich regelmäßig Zeit hinter
Fachzeitschriften und Lehrbüchern. Ich denke, es kommt auf ein gutes
Gleichgewicht zwischen den Wünschen an, sodass man sich wohlfühlt.
Frage 4: In
welcher Figur, die du erschaffen hast, kannst du dich selbst am
ehesten wiedererkennen?
Ganz
klar Anna aus den ›Pagans‹. Obwohl die Geschichte NICHT
autobiografisch ist, hat die Figur nicht nur den Job, sondern auch
viele Züge von mir abbekommen. Manchmal fand sie das, glaube ich,
nicht so gut. Vor allem, als ich ihr einen Teil meiner eigenen
Unsicherheiten aufgedrückt habe. Das ist der Nachteil, wenn man nur
eine Romanfigur ist … Aber sie ist daneben spontan, mutig und
draufgängerisch geworden - das stammt vermutlich auch von mir. Ich
war schon immer ein bisschen verrückt und spontan.
Frage 5: Vermisst du einen deiner Charaktere besonders?
Zum
Glück muss ich das nicht. Als es so weit war, mich von Darius,
meinem Drachenmagier, zu verabschieden, weil dieser sein Leben für
seine Geliebte opfern wollte, kam ein so massiver Protest meiner
Betaleserin dazwischen, dass er einfach überleben MUSSTE. Darüber
bin ich inzwischen sehr froh, denn er hat eine Aufgabe in Art-Arien
erhalten, die von zentraler Bedeutung ist. Wo sonst hätte ich bei
seinem Tod den ultimativen Kämpfer für die Freiheit hernehmen
sollen?
Andererseits ist es sowieso eine zwiespältige Sache mit
dem Charaktertod. Oder hat es Dir gefallen, als der verehrte J.R.R.
Tolkien am Ende des Hobbits das komplette Geschlecht der Durins
hingemetzelt hat?
Frage 6: Wenn du mit einer Autorin oder einem Autor deiner Wahl zusammenarbeiten könntest, welcher wäre das und warum?
Haha!
Was für eine Frage!
Wenn
ich also mal größenwahnsinnig sein darf: Tolkien - absolut erste
Wahl!(Auch wenn ich mir sicher bin, dass ich seinen unvermeidlichen
Pfeifenrauch nicht so toll fände.)
Wenn
ich bei den lebenden Meistern wildern dürfte, dann Markus Heitz. Ihn
habe ich beim Prelistening für "Der Fluch des Drachens"
von Corvus Corax erleben dürfen. Er war sehr sympathisch!
Und
last but not least, wenn ich auf dem Boden meiner Möglichkeiten
bleibe: Divina Michaelis. Sie ist eine sehr kluge und witzige
Autorin. Wir arbeiten regelmäßig zusammen an der Korrektur unserer
Bücher und haben auch schon gemeinsam geschrieben (›50 Facetten
mit Divi und Sophie‹). Das würde ich liebend gern mal
wiederholen.
Richtig toll war auch ein Gemeinschaftsprojekt, das Wolfgang Seibert initiiert hat – ›Geschichten aus dem Dreamers Inn‹. Mit ihm würde ich auch gern noch mal ein Projektchen angehen.
Richtig toll war auch ein Gemeinschaftsprojekt, das Wolfgang Seibert initiiert hat – ›Geschichten aus dem Dreamers Inn‹. Mit ihm würde ich auch gern noch mal ein Projektchen angehen.
Frage 7: Gehen wir einmal 2 Jahre in die Zukunft, welche Projekte planst du und auf welches freust du dich besonders?
Momentan
bin ich mit zwei Projekten in der Abschlussphase, den ›Sæwicingas‹
und ›Rabenvolk‹. Daneben steht der vierte Band von ›Die Magier
von Art-Arien‹ in der letzten Korrekturschleife und wird -
hoffentlich - noch dieses Jahr fertig. Es wäre also toll, wenn alle
drei Romane in 2 Jahren im Handel erschienen sind. Langfristig möchte
ich natürlich Band 5 der Magier weiterbearbeiten. Hier wird es um
Meerjungfrauen geben - grins! Und ich habe ein kleines Doppel
geplant: zwei Geschichten über Türmer, spielend im Mittelalter und
in der heutigen Zeit (›Die Zeit über der Stadt‹ ist schon in
Arbeit. Folgen wird irgendwann ›Dem Himmel so nah‹) Du siehst
also, ich bin hobbymäßig total verplant. Man kann auch sagen, ich
möchte schreiben, schreiben, schreiben … Da können uns meine
Leser fast leidtun.
!!!Privattalk!!!
Frage: Morgenmuffel oder Frühaufsteher?
Morgenmuffel,
es sei denn, Du lockst mich mit frischen Sonntagsbrötchen aus dem
Bett.
Frage: Wie gehst du aus dem Haus? Immer Top gestylt, oder auch mal in Jogginghose, wenn es nur der Bäcker um die Ecke ist?
Ich
bin eher der legere Typ ohne Flitter und ohne High Heels. Aber Ich
gehe auch nicht ungepflegt oder schlampig unter die Leute. Nur in
meinem Garten bin ich eine echte Gewächshausmaus - mit Gummistiefeln
und Erde unter den Fingernägeln. Das muss auch mal sein. Besuchst Du
mich also unverhofft, erwarte das Schlimmste!
Frage:
Was trinkst du am liebsten und welches war das exotischste bzw
kurioseste Getränk, welches du zu dir genommen hast?
Ich
habe Kaffee im Blut. Das hat angefangen, als ich noch vor dem Abi
eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht habe. Bei der
Getränkewahl erfülle ich voll das Klischee. Das kurioseste, was ich
mal trinken musste, war ein wilder Mix meiner Tochter, die zu der
Zeit noch ziemlich klein war. Die Basis war wohl Milch. Aber sie hat
dort alles hineingemixt, was sie fand. Zumindest schien das halbe
Gewürzregal in der Tasse zu sein. Das war … sehr einmalig!
Frage: Bist du ein Musical- oder Theaterfreund? Welches Stück willst du unbedingt noch (einmal) sehen?
Eigentlich
nicht so sehr. Ich mag einzelne Stücke, aber auch bestimmte Opern
und Operetten. Was ich aber UNBEDINGT mal erleben will ist ›The
Rocky Horror Show‹. Ich sammle schon Konfetti!
Frage: Welches war das erste Buch, dass du gelesen hast und würdest du jemanden weiter empfehlen?
Die
Fibel. Man muss sie unbedingt weiterempfehlen, weil sie die Tür zu
hunderten großartiger Geschichten ist, die man nicht verpassen
sollte. Wenn ich aktuell ein Buch empfehlen müsste oder ein
Buchgeschenk auswählen sollte, wäre es ›Das Labyrinth der Wörter‹
von Marie-Sabine Roger, ein liebevoller, kleiner Roman über den
Zauber von Büchern und die vielfältigen Formen der Liebe.
Frage: Egal in welcher Lebenslage du bist, welche Musik bzw. welche Songs lassen dich immer mitsingen oder mit Summen?
Ich
bin ein unverbesserlicher Fan von Pagan Folk und Mittelalter. Wenn
ich voll im Stress bin und mal abschalten muss, geht das immer mit
›Alive!‹ von Omnia. Aber manchmal muss es was Härteres sein,
dann kommt Nightwish ans Ohr oder Danheim.
Frage: Was ist dein Notaus? Bei welcher Tätigkeit kannst du immer entspannen?
Gartenarbeit!
Die mache ich aber auch gern, wenn ich kein Notaus brauche. Ich
sammle u.a. Kräuter(pflanzen)und bin total happy, dass ich diesen
Herbst erstmals neue Blätter an meiner Alraune entdeckt habe. Mein
neuestes Gartenkind ist eine Staude Weinraute - eine Würzpflanze,
die schon bei den Römern beliebt war. Hoffentlich kommt sie gut über
den Winter!
Frage: Es herrschen apokalyptische Zustände, du kannst einen Menschen, ein Tier, ein Buch, eine Speise, ein Getränk und ein Gerät gerade noch so einpacken und/oder in deinen Rucksack werfen bzw. mit dir zerren. Was und/oder wer wären das und warum?
Hierüber
haben wir ja gestern schon mal geplaudert, liebe Amy. Ein Mensch
reicht mir wirklich nicht! Ich bleibe also dabei und versuche mich in
Piraterie. Also kapere ich mir einen zusätzlichen Platz und nehme
meine BEIDEN Kinder mit (Mütter klammern nun mal). Dazu meinen
Lieblingskater Trolli, einen Zentner Haselnussschokolade, reichlich
Kaffee (oder doch lieber ein Fass trockenen Rotwein? oder einen guten
alten Single Malt Whiskey? - ich kapere, also kann ich einsacken!!),
den Duden, weil ich den unumgänglich zum Schreiben brauche, meinen
Ebook Reader, der genug Geschichten für mehrere Jahre beinhaltet,
einen 10er Pack Bleistifte und massig Papier zum Schreiben. Wenn das
für Dich gut klingt, dann lass uns zusammen verschwinden! Kann aber
auch sein, dass ich beim Zusammenpacken so lange gebummelt habe, dass
ich die Abreise verpasst habe… Komme ich aber rechtzeitig
weg, dann gehen wir nach Patagonien. Das ist so weit weg von jeder
Zivilisation, dass wir bestimmt überleben.
Frage: Was ist dein liebstes Outfit?
Ich
habe ein inzwischen schon ziemlich verwaschenes schwarzes Shirt mit
Elfenkapuze und blauen Ornamenten, das trage ich unheimlich gern.
Natürlich gibt es auch eine Lieblingsjeans und den ultimativen
›Wohlfühl-Kuschel-Pullover‹
mit reichlich Fusseln.
Frage: Du darfst dir ein mystisches Wesen wünschen, dass dann als dein Haustier bei dir wohnt. Welches ist es?
Ich
hätte gern einen großen, schwarzen, feuerspuckenden Drachen, so
einen wie Darius. Er darf sich auch gern verwanden können...
Frage: Von allen Figuren in der großen, weiten Disney-Welt, welche wärest du gerne?
Disney ist nicht so meines... Aber Gandalf wäre ich furchtbar gern mal! Der Hut würde mir bestimmt prima stehen... >>Flieht, ihr Narren!<<
Ich nenne dir nun ein paar Schlagwörter und du musst mir bitte das erste sagen, oder erzählen, dass dir dazu in den Sinn kommt.
Kindheit:
Bauernhof und Geborgenheit
Haustier:
Katze
Erzfeind/in:
Das
behalte ich lieber für mich. Was, wenn er/sie mitliest??
Lieblingsgericht:
Asiatische Ente
Erster Kuss:
Zigarettenrauch
und Bier - war in der Erinnerung alles andere als toll
Lieblingsserie:
Criminal Minds
verrückte beste Freund/in:
Katrin,
auf die ich keinesfalls verzichten möchte
Frauentausch/Dschungelcamp:
Ohne mich!
Zum Schluss: Ich finde spontane Ideen immer sehr lustig. Darum würde ich dir jetzt drei – fünf Worte geben und du umreist einfach eine kleine Szene die dir sofort im Kopf herumspukt.
[Elfe
– Ruine – Fuchs – Sven (Frozen) – Kleinkind]
Drei
Häuser standen in der ruhigen Nebenstraße, durch die eine große
Herde wilder Schneeflocken tobte und am hochgestellten Kragen eines
Fußgängers rüttelte. Es war tiefster Winter und das Licht im
Fenster des mittleren Hauses lockte den von der Arbeit müden Mann
nach Hause. Erschöpft klopfte er sich den Schneematsch von den
Schuhen. Als er die Haustür öffnete, schlug ihm Wärme entgegen.
Endlich angekommen!
Er
streifte sich seine Pantoffeln über und stellte die Aktentasche in
die Ecke. Es war still im Erdgeschoß. Sicher würde seine Frau die
kleine Tochter ins Bett bringen. Ihr Kleinkind
sollte genügend Schlaf bekommen. Erwartungsvoll stieg er die Stufen
zum ersten Stock hinauf. An der Tür der Kleinen prangte ein riesiges
Poster mit Sven,
dem Elch. Annika war ein großer Fan von Frozen.
Leise
öffnete er die Tür. Hier waren seine beiden Lieblingsfrauen. Annika
lag eingekuschelt unter einer weichen Ecke. Im Arm hielt sie ihren
schon ein wenig abgeliebten Plüschfuchs
Oscar. Sie Frau saß am Bettrand.
» … und dann kehrte die kleine Elfe zurück in das versteckte gemütliche Zimmerchen in ihrer Burgruine.« Sie drückte Annika einen kleinen Kuss auf die Stirn und wünschte ihr eine »Gute Nacht!«. Dann drehte sie sich mit einem Lächeln zu ihrem Mann um.
» … und dann kehrte die kleine Elfe zurück in das versteckte gemütliche Zimmerchen in ihrer Burgruine.« Sie drückte Annika einen kleinen Kuss auf die Stirn und wünschte ihr eine »Gute Nacht!«. Dann drehte sie sich mit einem Lächeln zu ihrem Mann um.
»Du
kommst gerade richtig. Annika und ich warten schon auf dich. Magst du
ihr auch ›Gute Nacht‹ sagen?«
Natürlich
tat dies der Mann und folgte seiner Frau dann ins Wohnzimmer. Ihm
gefiel, wenn sie ihm so wie heute strahlend entgegenlächelte.
»Es
wird nicht mehr lange dauern, dann muss ich abends zwei
Gutenachtgeschichten erzählen«, verriet sie.
Es
verging ein wenig mehr Zeit als für einen Wimpernschlag, bis der
Mann verstand, was seine Frau ihm sagen wollte. Dann erstrahlte auch
sein Gesicht und alle Müdigkeit war verschwunden. Mochte draußen
die Kälte klirren und der Sturm ums Haus heulen - in seinem Herzen
breitete sich gerade eine unglaubliche Wärme und Freude aus. Bald
würden sie zu viert sein!