Sonntag, 8. Oktober 2017

>> Franziska Erhard

Hallo, meine Lieben,
Prinzessin Franziska :)


heute kommt das nächste Interview. Diesmal von der wundervollen Franziska Erhard. Ich habe sie durch einen Aufruf für Blogger kennen gelernt. Die Rezi liegt noch in der Korrektur, die Autorin stelle ich euch aber schon vor. Viel Spaß beim stöbern. 


Zuerst ein paar kurze Infos

Facebookseite: ab zu Facebook
Buch: ab zu Amazon
Rezension: Kommt noch


Frage 1: Diese ist immer, immer gleich. Wie heißt du, wie alt bist du, wann bist du geboren und warum?


Ich heiße Franziska Erhard, ich bin, nun ja, okay, und wurde an einem Donnerstag geboren, weil drin bleiben keine echte Option war. Vor ein paar Jahren. Als viertes von fünf Kindern im Übrigen.


Frage 2: Du bist Autorin, zumindest habe ich dich dadurch kennen gelernt. Verdienst du noch irgendwie anders dein Geld?


Nein, inzwischen verdiene ich mein Geld mit meinen Büchern. Aber ich habe eine Ausbildung zur Augenoptikerin und auch in dem Beruf gearbeitet. Und ich habe ein Diplom als Dipl.Ing (FH) Augenoptik und war als Produktmanagerin beschäftigt.(Für die jüngeren unter euch: Das ist so etwas wie der Bachelor. Also nicht der mit den Rosen, sondern der Studienabschluss.)


Frage 3: Welches deiner Projekte (privat sowie beruflich) liegt dir am meisten am Herz?


Darf man seine Familie als Projekt beschreiben? Denn das liegt mir am Meisten am Herzen. Dass meine Kinder glückliche, selbstbewusste und mitfühlende Menschen werden, die sich behaupten, begeistern, verantwortlich fühlen, geliebt werden und lieben können und niemals anfällig werden für irgend einen Mist wie Drogen oder rechte Parolen.
Und beruflich? Liegen mir alle Projekte am Herzen, denn sonst schaffen sie es gar nicht in diesen Status.


Frage 4: In welcher Figur, die du erschaffen hast, kannst du dich selbst am besten sehen?


Ich denke, in Anni aus »Alles nur Ansichtssache ?!« Das liegt natürlich mit daran, dass wir figurtechnisch im selben Team spielen und ich ihre Art zu denken gut nachvollziehen kann. Aber uns verbindet auch, dass es uns viel leichter fällt, bei anderen Schönheit zu sehen und Erfolge zu erkennen. Wir gehen beide mit uns selbst härter ins Gericht als mit anderen.


Frage 5: Vermisst du einen deiner Charaktere besonders?


Ich vermisse alle und keinen... Um eine Geschichte richtig erzählen zu können, muss ich versuchen, wie die Figur zu handeln, zu denken. Natürlich nur theoretisch. Aber eigentlich, wenn ich ganz ehrlich bin, hinterlässt jede dann einen Stempel. Ich bin durch das Schreiben anders geworden, offener, spontaner, und versuche auch mal Reaktionen, die ich früher eher stecken gelassen hätte. Und wenn ich eine Geschichte dann veröffentlicht habe, bleibt ein Teil der Figur bei mir. Ich denke dann manchmal, oha, genau so hätte Figur xy reagiert.


Frage 6: Wenn du mit einer Autorin oder einem Autor deiner Wahl zusammenarbeiten könntest, welcher wäre das und warum?


Schwierige Frage. Es gibt so viele tolle Autoren, und ich bin nicht wirklich ein Mensch für Autoren-Duos. Terry Pratchett, wenn er noch leben würde vielleicht. Ich denke, wer so abgedrehte Ideen hat, muss ein sehr interessanter Mensch sein. Und ich mag seine Art, mit Worten zu spielen.
Oder Kerstin Gier. Sie hat einen grandiosen Humor und kann sowas von Schreiben.


Frage 7: Gehen wir einmal 2 Jahre in die Zukunft, welche Projekte planst du und auf welches freust du dich besonders?



Ich habe da die eine oder andere Idee im Kopf. Aktuell habe ich auch schon wieder angefangen, an einem Buch zu arbeiten, und der Plan für das übernächste steht auch schon. Da ich allerdings ungern darüber rede, solange ich noch am Anfang bin, kann ich nur sagen, ich werde wie immer mein Bestes geben.


!!!Privattalk!!!


Frage: Morgenmuffel oder Frühaufsteher?


Morgenmuffel. Aber es wird besser, weil ich jetzt dafür sorgen muss, dass alle gut in den Tag starten. Allerdings ziehe ich gepflegtes Ausschlafen, wann immer möglich, vor.


Frage: Wie gehst du aus dem Haus? Immer Top gestylt, oder auch mal in Jogginghose, wenn es nur der Bäcker um die Ecke ist?

Erwischt. Ich habe immer ein wenig Make-up drauf, wenn ich aus dem Haus gehe. Aber top gestylt? Jeans und Shirt reichen für unseren Bäcker.


Frage: Was trinkst du am liebsten und was war das exotischste bzw kurioseste Getränk, welches du zu dir genommen hast?

Kaffee und Wasser sind meine Standardgetränke, damit komme ich gut durch den Tag. Wenn wir feiern trinke ich gerne Lillet oder Ramazzotti Rosato.


Und das kurioseste? Heidelbeerwein, in dem ein Freund kurz zuvor eine Socke getränkt hatte. Sie war aus Baumwolle und schwarz und gehörte meiner besten Freundin. Warum? Frag nicht. Wir waren jung, hatten viel Spaß und es gab da ein kleines Missverständnis wegen unseres Übermutes. Wie es schmeckte? Muffig ...


Frage: Bist du ein Musicalfreund? Welches Musical willst du unbedingt noch (einmal) sehen?


Musical finde ich grenzwertig. Ganz ehrlich, manchmal ist mir das zu viel Gesang. Aber ich würde einmal gerne in einer richtig tollen Aufführung der »Rocky Horror Picture Show« sitzen. Da würde ich dann auch mitsingen.


Frage: Welches war das erste Buch, dass du gelesen hast und würdest du jedem weiter empfehlen?

Das erste würde ich dir nicht empfehlen, das war in Schreibschrift, hieß »Tilli Tulla Firlefanz« und war nicht so der Hit. Aber ich habe es noch, falls du Interesse hast.


Eines der ersten, die ich las und weiterempfehlen würde? »Der Fänger im Roggen«. Das hat mich damals beeindruckt, weil es so ganz anders war als die Bücher, die meine Kindheit begleiteten.


Frage: Egal in welcher Lebenslage du bist, welche Musik bzw welche Songs lassen dich immer mitsingen oder mit Summen?


Walk the moon – Shut up and dance
Ärzte – Hipp hipp hurra
Disturbed - sound of silence


Frage: Was ist dein Notaus? Bei welcher Tätigkeit kannst du immer entspannen?


Baden. Mit einem guten Buch in der Hand. Hilft immer.


Frage: Es herrschen Apokalyptische Zustände, du kannst einen Menschen, ein Tier, ein Buch, eine Speise, ein Getränk und ein Gerät noch schnell packen und in denen Rucksack werfen oder mit dir zerren. Was bzw. wer wären das und warum?


Ich hoffe, dass ich das nie wirklich entscheiden muss. Ich habe einen Mann und zwei Kinder, und ich könnte niemals entscheiden, wer mitkommt und wen ich zurücklasse – sorry.

Tier: Katze
Buch: Ein ganzes halbes Jahr
Speise: Pizza
Getränk: Wasser
Gerät: Handy


Frage: Welche Outfit hättest du an, wenn du dich für Besuch fertig machst, denn du schon Jahre kennst, und wegen dem du dich nicht unbedingt ins beste Kleid schmeißen musst, sondern durchaus bequeme Klamotten tragen kannst?


Ich würde vermutlich dennoch ein Kleid tragen. Ich liebe Kleider, die bequem sind. Ich mag es, wenn ich mich wohlfühle, und ich bin in dieser Hinsicht einfach ein Mädchen.


Frage: Wenn du dir ein mythisches Wesen wünschen dürftest, dass dann bei dir wohnen würde, welches wäre es?



Ein Phönix.


Frage: Von allen Figuren in der großen, weiten Disney-Welt, welche wärest du gerne?


Mary Poppins. Dann hätte ich vielleicht endlich mal die Kinder im Griff.



Ich nenne dir nun ein paar Schlagwörter und du musst mir bitte das erste sagen, oder erzählen, dass dir dazu in den Sinn kommt.


Kindheit:

Glück. Ich hatte eine tolle Kindheit.


Haustier:


Katze. Mit dem Namen Katze. Auch in meiner Kindheit. Heute sind wir ohne Tiere.


Erzfeind/in:


Meiner? Ich habe keinen Erzfeind. Höchstens diese dumme Kurvendiskussion damals in Mathe. Und Analysis.


Erster Kuss:

War ganz nett, aber es kamen definitiv bessere. Deutlich bessere.


verrückte beste Freund/in:


Oh, die habe ich. Wir sind seit der Grundschule befreundet, und ich erzähle ihr alles. Sie weiß teilweise besser als ich, was ich möchte, und wir haben wirklich schon viele verrückte Sachen zusammen erlebt. Zum Beispiel Heidelbeerwein mit Socken zu trinken.


Frauentausch/Dschungelcamp:


Ich gestehe, ich sehe das Dschungelcamp. Und ja, ich finde es peinlich und lustig und zum Fremdschämen, und ich lache mich schlapp über die fiesen Kommentare. Frauentausch habe ich noch keine Folge gesehen. Habe ich da was verpasst?



Zum Schluss: Ich finde spontane Ideen immer sehr lustig. Darum würde ich dir jetzt drei – fünf Worte geben und du umreist einfach eine kleine Szene die dir sofort im Kopf rum spuckt



[Feen – Freiheitsstatue – Mars-Riegel – Donald Duck – 22-jähriges Mädchen]



»Süßes oder saures.« Meine beiden Begleiterinnen hüpften aufgeregt von einem Bein auf das andere, als endlich die Tür vor uns geöffnet wurde.
»Na, wen haben wir denn da? Und hallo, wen haben wir da denn noch? Die Sonne geht auf über meinem bescheidenen Heim.«
Ach du Schande! Ich starrte fassungslos auf die Haustür, die sich eben vor uns geöffnet hatte. Ich hatte mit Marlene Harris gerechnet, oder vielleicht auch mit ihrem Mann Bernd, aber ganz sicher nicht mit ihm. Warum nur sagte mir nie jemand Bescheid, was hier los war? Warum hatte mir keiner gesagt, dass Johannes wieder zurück war in seinem Elternhaus?
»Ich bin keine Sonne.« Was für eine bescheuerte Antwort. Ich streckte meinen Rücken durch und hob meine rechte Hand.
»Nein? Was dann?«
Ich wedelte mit der selbstgebastelten Fackel. Nun gut, sie ähnelte mehr einer Schultüte denn einer Fackel, aber trotzdem. Und mein Kopfschmuck? Gelbe Pappe, Strahlenkranz. Das war doch nicht so schwer, oder?
»Hm. Könnt ihr mir nicht einen Tipp geben.« Johannes Harris ging in die Knie und zwinkerte den beiden Feen zu, die kichernd auf und ab hüpften.
»Sie ist die Frei-heit-sta-tu-te.« Marlies kicherte.
»Die Freiheitsstatue? Ja, jetzt, wo du es sagst … Eindeutig.« Er zwinkerte Marlies zu, dann erhob er sich langsam. Meine Knie wurden weich. Dieses Lächeln hatte mich schon immer komplett schachmatt gesetzt. Seit unserem ersten Schultag.
»Schön, dich mal wieder zu sehen, Dana. Wie geht’s dir denn?«
»Gut.« Die zweite bescheuerte Antwort, aber Himmel, das war Johannes. Der Traum meiner Teenie-Zeit. Und meiner vor-Teenie-Zeit. Und der nach-Teenie-Zeit, um ehrlich zu sein. Johannes, der nur drei Häuser weiter wohnte wie ich, und der mich immer freundlich behandelt hatte, aber leider nie mit dem Interesse, das ich mir wünschte.
»Und was machst du hier?« Seine Augen funkelten tatsächlich interessiert.
»Astrid hat gefragt, ob ich heute Abend einspringen könnte. Sie hat den beiden diese Tour versprochen, und nun ist sie krank.« Ich zuckte schon wieder mit den Achseln.
Astrid war unsere Nachbarin. Ich mochte sie, und ihre beiden Mädchen, Marlies und Mathea, mochte ich noch lieber. Ich passte manchmal auf sie auf, wenn Astrid und ihr Mann abends ausgingen. Und heute Morgen hatte Astrid angerufen.
»Dana, es tut mir leid, mich hat es voll erwischt, und ich habe diese Halloween-Tour fest versprochen. Bitte, Thomas ist geschäftlich unterwegs, und ich schaff das nicht. Ich weiß, dass ein junges Mädchen wie du besseres zu tun hat, besonders in der Nacht vor seinem zweiundzwanzigsten Geburtstag, aber ich habe sonst keinen. Also, wenn du nur eine Stunde für uns hättest, ich zahle dir das doppelte wie gewöhnlich.«
Ich hatte zugesagt. Natürlich hatte ich das. Ich liebte Marlies und Mathea, und ich hatte, was ich allerdings nicht zugab, eh keine Pläne für diesen Abend. Also hatte ich in der alten Kiste gekramt, die auf unserem Speicher stand, und dieses gelbe Gewand gefunden. Und meinen dilettantischen Versuch gestartet, aus mir eine Freiheitsstatue zu machen.
»Wo ist dein Kostüm?« Mathea sah Johannes aufmerksam an.
»Oh, das habe ich versteckt. Willst du es sehen?« Seine Stimme klang ernst und seidenweich, wie ein Streicheln. Eines, das dir Gänsehaut macht, vom Scheitel bis zur Sohle.
Matheas Kopf nickt eifrig.
»Gut, dann pass auf.« Jetzt zwinkerte er mir zu, und dann zog er sich das Sweatshirt über den Kopf. Ich starrte auf seine Hände, die sich überkreuzten, den Bund fassten und langsam, ganz langsam, das Teil nach oben zogen. Ich sah sein Shirt, das mit nach oben gezogen wurde und seinen Bauch freigab, noch immer leicht gebräunt, und mit einer schmalen Spur dunkelbrauner Haare, die in seiner Jeans verschwand und mich erröten ließ. Dann rutschte das Shirt wieder nach unten, und ich zwang mich, den Blick zu heben. Keine Frage, der Kopf der Freiheitsstatue leuchtete im schönsten rot.
»Das ist doch keine Verkleidung. Das ist ein T-Shirt.« Marlies hatte die Vorführung eben definitiv nicht beeindruckt.
»Klar ist das eine Verkleidung. Ich bin Donald Duck.« Er zeigte auf den Comicaufdruck auf seiner Brust.
»Nein. Das ist ein T-Shirt. Aber das macht nichts. Du musst uns was Süßes geben.«
Er lachte wieder, und ich griff sicherheitshalber nach dem Geländer.
»Na dann.« Johannes hatte einen großen Weidenkorb herbeigezaubert und hielt ihn den beiden hin. »Sucht euch was raus.«
Ich sah zu, wie die beiden Mädchen mit konzentriertem Gesichtsausdruck die Auswahl begutachteten, ehe sie zugriffen.
»Gute Wahl. Mars mag ich auch am liebsten.« Seine Stimme klang jetzt fast wie das Karamell in diesem Schokoriegel.
»Danke schön.« Die Mädchen hüpften die drei Stufen zu Straße hinunter, und ich folgte mit wackeligen Knien.
»Dana?«
Ich blieb auf der zweituntersten Stufe stehen und drehte mich um.
»Es ist toll, dich mal wieder zu sehen. Was meinst du, wie lange dauert eure Tour noch?«
»Um zehn müssen sie zu Hause sein.«
»Und dann?«
»Keine Ahnung. Ich denke, dann gehen sie ins Bett.«
»Nein, ich meinte eigentlich dich.« Er war die beiden Stufen heruntergekommen und stand nun dicht bei mir. Ich spürte die Wärme, die von ihm ausging. »Was machst du dann? Gehst du auch ins Bett?«
Die Art, wie er das sagte, ließ mich aufblicken. Ein Gefühl stieg in mir auf, das ich niemals in Verbindung mit Johannes gehabt hatte oder zu haben gehofft hatte.
»Warum?«
»Ist morgen nicht dein Geburtstag? Ich habe eigentlich ein gutes Gedächtnis für Zahlen.«
Ich nickte schon wieder.
»Nun, wenn du nichts vorhast … Ich dachte, vielleicht komme ich nachher bei euch vorbei. Bei dir. Wir könnten reden, ein Glas zusammen trinken, reinfeiern. Uns amüsieren. Und feiern, dass wie uns wieder gefunden haben.« Pure Verheißung klang aus jedem Wort.
»Das«, ich räusperte mich, weil meine Stimme vor Freude und Aufregung krächzte. »Das wäre ganz nett.«
Ich sprang die letzte Stufe hinunter zu meinen Feen, die schon wieder ganz zappelig waren. Er sah uns nach, aber ich drehte mich nicht um. Man sollte immer die Contenance bewahren. Und außerdem sah er so mein Grinsen nicht. Eines war mir plötzlich klar: Ich würde in wenigen Stunden den verdammt besten Geburtstag meines Lebens feiern. Und noch nie hatte ich mich so darauf gefreut, das Geschenk auszupacken.

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